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Gesetze im Überblick § 261 StGB AO GWG KWG VAG BaFin-Rundschreiben

Finanzagent

Seit einigen Jahren steigt die Computerkriminalität. Das Medium Internet wird dabei von Kriminellen missbraucht, um gut- und leichtgläubige Personen zu betrügen. Die Betrugshandlungen können entweder aus PHISHING-Aktionen oder aus betrügerischen ebay-Auktionen resultieren.

Da die Täter aus gutem Grund die betrügerisch erlangten Gelder nicht auf ihr eigenes Konto transferieren können, benötigen Sie Strohmänner, die ihre Konten zumeist unwissentlich für die Betrugshandlungen zur Verfügung stellen. Erst durch diese kann der Betrug vollendet werden.

Diese Helfer, die oftmals als so genannte "Finanzagenten" gegen eine Provision von 5 bis 10% der überwiesenen Beträge angeworben werden, sollen die Gelder anschließend sofort abheben und per Western Union oder andere Finanzdienstleister ins Ausland (vorzugsweise Russland oder Ukraine) überweisen.

Was die "Finanzagenten" oft nicht ahnen: Statt weiterer vermeintlicher lukrativer Geschäfte winken Freiheitsstrafen wegen leichtfertiger Geldwäsche (§ 261 Abs. 5 StGB) und Schadensersatzansprüche der geschädigten Bankkunden. Daneben erwartet sie ein Verfahren der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) wegen des Betreibens unerlaubter Finanzdienstleistungsgeschäfte.

Zwischenzeitlich gab es schon eine Reihe von Verurteilungen wegen zumindest leichtfertiger Geldwäsche gemäß § 261 Abs. 5 StGB.

Falls ein Kreditinstitut unter seinen Kunden einen Finanzagenten entdeckt, muss zwingend eine Verdachtsmeldung gemäß § 11 GwG erstattet werden, da es sich hier um einen eindeutigen Fall von Geldwäsche handelt:

Das Geld, das auf dem Konto eingeht, stammt aus einer kriminellen Vortat (Computerkriminalität). Indem der Finanzagent das Geld annimmt (sein Konto zur Verfügung stellt) und anschließend das Geld weiter transferiert, indem er es bar abhebt, wird das Geld sozusagen gewaschen.

Damit ist vereinfacht dargestellt, der objektive Tatbestand einer Geldwäsche nach § 261 StGB erfüllt.

Jeder, der für eine vermeintlich leichte Art und Weise Geld verdienen kann, sollte sich darüber im Klaren sein, dass dabei etwas nicht stimmen kann.

Insofern wird Finanzagenten von Seiten der Gerichte oft leichtfertiges Handeln vorgeworfen.

 

   
Datum letzte Aktualisierung: 12.05.2012 zurück zur Startseite